'... und dann sollte ich halt bis 52 Kilo abnehmen'
Autor: | Ragna Swyter |
---|---|
EAN: | 9783832499211 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 23.10.2006 |
Untertitel: | Essstörungen im Sport – Der Einfluss des sozialen Umfeldes auf die Athleten |
Kategorie: | |
Schlagworte: | anorexia anorexie athletica bulimie leistungssport sportsoziologie |
48,00 €*
Versandkostenfrei
Die Verfügbarkeit wird nach ihrer Bestellung bei uns geprüft.
Bücher sind in der Regel innerhalb von 1-2 Werktagen abholbereit.
Inhaltsangabe:Einleitung: „Garp klopfte seinem 65-Kilo-Mann auf die Schulter, fragte ihn nach seinem Gewicht, runzelte die Stirn bei der Antwort – die wahrscheinlich eine Lüge war, und trotzdem noch ungefähr zwei Kilo zuviel – und ging, um sich umzuziehen“ (John Irving: ‚Garp und wie er die Welt sah’). In dem bekannten Buch von John Irving ist Garp, die Hauptperson des Romans, Schriftsteller und betreut nebenbei das Ringerteam eines Colleges. Das Zitat beschreibt eindringlich das Dilemma, in dem sich Trainer und Athleten gewichtsabhängiger Sportarten sehr oft befinden. Gewicht und der Körper spielen in vielen Sportarten eine Rolle. Nicht selten führt die Beschäftigung mit dem Abnehmen den Athleten in eine Essstörung. Dies ist die brisante Thematik, mit der sich die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt. Nicht nur in Romanen werden Anorexia nervosa und Bulimia nervosa im Zusammenhang mit Sport thematisiert. Auch die Medien beschäftigen sich immer häufiger mit dem speziellen Problem. Denn Essstörungen im Sport stellen durchaus eine Gefahr dar. So berichtete im November 2001 der Spiegel in dem neunseitigen Artikel „Locker, Bahne, locker“ über den Ruderer Bahne Rabe, der kurz zuvor an den Folgen der Magersucht gestorben war. Eindrucksvoll beschreibt der Journalist einen der letzten Tage des abgemagerten Hünen, der kurz vor seinem Tod bei einer Größe von 2,03 Metern nur noch 60 Kilo auf die Waage brachte. In seinem Umfeld mussten alle machtlos zuschauen, wie sich der ehemalige Olympiasieger zu Tode hungerte. Damals, 1988 in Seoul, wog Rabe noch 95 Kilo. Bahne Rabe war 37 Jahre alt, männlich und im Schwergewichtsrudern im Achter an kein Gewichtslimit gebunden – das alles sind keine typischen Eckdaten von essgestörten Sportlern. Aber er war überaus ehrgeizig, perfektionistisch und leistungsorientiert – durchaus typische Eigenschaften Magersüchtiger. Ein Beweis, dass Essstörungen jeden treffen können? Der Werdegang von Rabe lenkt die Aufmerksamkeit auf andere Fälle von Spitzensportlern mit Essstörungen. Die deutsche Eiskunstläuferin Eva-Maria Fitze unterbrach ihre Karriere für einen freiwilligen Aufenthalt in der therapeutischen Wohngemeinschaft ANAD in München. Grund war auch bei ihr die Bulimie. Mittlerweile ist sie zurück auf der Eisfläche. Der deutsche Skispringer Frank Löffler ging vor zwei Jahren an die Öffentlichkeit und machte den deutschen Skiverband für seinen Hungerterror verantwortlich. Selbst aus der für Essstörungen eher unbekannten [...]