1000 Tage im KZ

Im März 1938 wird der Innsbrucker Erwin Gostner als politischer Gegner des Nazi-Regimes von SA-Angehörigen verhaftet. Bis 1941 ist er in den Konzentrationslagern Dachau, Mauthausen und Gusen interniert, wird schließlich entlassen und noch im selben Jahr zur Wehrmacht eingezogen. 1947 veröffentlicht Gostner seine Erlebnisse als KZ-Häftling erstmals in Buchform und erregt mit seinem Bericht über die Haft in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten weltweit Aufmerksamkeit. Gostner berichtet in nüchterner Sprache, ohne jede Übertreibung oder Verharmlosung, und bietet dem Leser so einen tiefen, erschütternden Einblick in das SS-System. Von europäischen Zeitschriften und bekannten Persönlichkeiten als eines der besten Zeitdokumente anerkannt hat 1.000 Tage im KZ nichts von seiner Aktualität verloren - und ist bis heute ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen.

Erwin Gostner, geb. 1914 in Innsbruck, gest. 1990 in Axams. Gostner, überzeugter Katholik, lehnt das nationalsozialistische Deutschland entschieden ab. Geht als Mitarbeiter des politischen Referates der Sicherheitsdirektion Tirol gegen illegale Nationalsozialisten vor, wird nach dem Anschluss im März 1938 von der SA umgehend verhaftet. Bis 1941 Internierung in den KZ Dachau, Mauthausen und Gusen. Kriegsdienst ab 1941, wird aber vom Frontdienst befreit. Aufgrund eines schweren Magenleidens, das er sich während seiner KZ-Haft zugezogen hat, mehrere Monate im Lazarett. Nach Kriegsende Dienst in der Sicherheitsdirektion, den er nach einem Jahr aus gesundheitlichen Gründen quittiert. Danach als Journalist und Detektiv in Innsbruck tätig.