Im Mai 1631 erschreckt der 15jährige Biedenköpfer Henrich Sangen seine Nachbarn und die Obrigkeit mit einem ungeheuerlichen Sakrileg: Er spuckt beim Abendmahl das Brot aus und trampelt darauf herum, beschuldigt sich selbst des Beischlafs mit dem Teufel und allerlei Hexenkünsten. Dieser Fall erregt so viel Aufsehen, dass er in einem, in seinen Akten bis heute erhaltenen, Prozess bis in die Hauptstadt vom Landgraf selbst zur Kenntnis genommen wird. An diesem Fall scheiden sich die Geister: Ist der Junge krank, wie die Theologen der Universität Marburg meinen oder ist er des Todes schuldig, wie die Juristen schreiben? Schnell wird klar, es geht um viel mehr: um ein Exempel, um den Kampf um die Seelen und um die Festigung weltlicher Macht. Henrich hat keine Chance. Das Urteil steht von vorne herein fest, der Weg dahin wird zwei Monate in Anspruch nehmen. Er endet am 30. Juni 1631 auf dem Richtsberg in Marburg. Ein Theaterstück über Schuld und Unschuld, Angst und wie man ihr begegnet, die Vermischung von Religion und früher Wissenschaft mit purem Aberglauben, scheinbares Wissen über Geschichte und ihre historischen Hintergründe und nicht zuletzt über die unheimliche Macht des Todes.

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