1774. Als die jungen Genies die Freiheit suchten

1774 steuert die erste deutsche Jugendrebellion auf ihren Höhepunkt zu. Neun junge Stürmer und Dränger - sie nennen sich "Genies" - streiten überschwänglich für eine neue Sicht auf die Welt, für eine neue Literatur. Neben der Freiheit sind Leidenschaft und Individualität ihre Schlagworte. Entsprechend revoltieren die "Kraftkerls" gegen die Vernunft und das Althergebrachte. Mittendrin: der exzentrische Johann Wolfgang Goethe, ein Tausendsassa, der weder Regeln noch Hemmungen kennt und dem mit dem Roman "Die Leiden des jungen Werther" der Bestseller des Jahres gelingt. Goethe und seine Freunde, u.a. Jakob Michael Reinhold Lenz, Friedrich Maximilian Klinger, Christian Friedrich Daniel Schubart, mischen selbstbewusst die Gesellschaft auf. Ihre Energie ist dabei so groß, wie ihre Namen lang sind. Die Schwestern, Ehefrauen, Geliebten der stürmenden Genies sind ihre Musen, werden von ihnen vergöttert oder tragen ihnen schon mal die Pantoffeln nach. Keineswegs herrscht immer eitel Sonnenschein unter Deutschlands klügsten Köpfen, denn es gibt Geldsorgen, verletzte Gefühle, unerfüllte Lieben, enttäuschte Freundschaften. Intrigen werden gesponnen, Scharmützel ausgetragen, Eitelkeiten gepflegt: Stets geht es um alles oder nichts. Man diskutiert über Gott und die Welt und meist über die Freiheit - mit Auswirkungen bis in unsere Gegenwart ...

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