33 Augenblicke des Glücks

Die einzelnen Episoden dieses im besten Sinne elektischen Bandes erzählen von einer Stadt, die Generationen von Schriftstellern, Künstlern, Musikern - und Lesern - fasziniert hat. Einer Stadt, wo aus jedem Kanaldeckel die Geschichte hervorzuquellen und jede Mauer von einer frischen Patina überzogen scheint. Doch trotz dieser alles überlagernden Pracht des Vergänglichen, das nie vergeht - oder gerade ihretwegen - eignet sich 'Piter' vorzüglich als Projektionsfläche für Schulzes literarische Phantasien. Als Fremder hat er genau hingesehen und oftmals ein kleines Detail aus dem Alltag aufgegriffen, das sich in seiner geradezu überbordenden dichterischen Vorstellungskraft zu einer komischen, grotesken, manchmal auch tragischen Geschichte auswächst. Ein ausgeklügeltes Vexierspiel, das mit erzählerischer Verve die große Tradition der Petersburger Literatur aufgreift und zugleich eine ganz eigene, ganz unverwechselbare Stimme der deutschen Gegenwartsliteratur präsentiert.

Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren. Von 1983 bis 1988 studierte er Klassische Philologie in Jena und arbeitete anschließend als Dramaturg am Landestheater in Altenburg. Im Herbst 1989 verließ Ingo Schulze das Theater, um als politischer Journalist zu arbeiten. 1993 lebte er für ein halbes Jahr in St. Petersburg, wo er half, ein Anzeigenblatt redaktionell aufzubauen. Für sein Debüt »33 Augenblicke des Glücks« erhielt Ingo Schulze 1995 u. a. den Förderpreis des Alfred-Döblin-Wettbewerbs sowie den aspekte-Literaturpreis. Der New Yorker druckte 1997 drei Erzählungen aus dem Band ab - eine Ehre, die unter den deutschsprachigen Autoren zuletzt Max Frisch zukam - und ließ ihn im April 1998 als einen der »Five Best European Young Novelists« von Richard Avedon porträtieren. Für seinen zweiten Erzählband »Simple Storys« erhielt er 1998 den Berliner Literaturpreis. 2001 wurde Ingo Schulze, zu gleichen Teilen mit Thomas Hürlimann und Dieter Wellershoff, der Joseph-Breitenbach-Preis verliehen. In dem Briefroman »Neue Leben«, in dem er ästhetisch neue Wege geht, erwartet den Leser ein breit angelegtes Panorama des Jahres 1989 und seiner Folgen. »Neue Leben« wurde in die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2006 gewählt. Kulturstaatsminister Bernd Neumann vergab im Juni 2006 an Ingo Schulze das Massimo-Stipendium 2007, das für einen einjährigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom steht. Im März 2007 erhielt Schulze für seinen Erzählungsband »Handy« den Preis der Leipziger Buchmesse. Mit »Adam und Evelyn« stand er 2008 auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Ingo Schulze ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seine Bücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt.

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