60 Jahre Wagenbach - der unabhängige Verlag für wildes Lesen

Waren es zu Anfang politische Widerstände und Auseinandersetzungen, die Standfestigkeit in der Verlagsarbeit erforderten, folgten später euphemistisch »Marktbereinigung« genannte Umbrüche in der Branche. Und wie sieht es heute aus - nachdem der Schwund von Leserinnen und Lesern, die Pandemie, die Explosion der Produktionskosten, Internet und KI selbst das routinierteste kulturpessimistische Jammern alt aussehen lassen? Wie überlebt man gute Bücher? Besser als schlechte jedenfalls. Das Beispiel liegt vor Ihnen - die Geschichte eines unabhängigen Verlags, dem seit 60 Jahren stets dieselbe wirtschaftsbesserwisserische Frage gestellt wird: Warum gibt es Sie eigentlich noch? Dieser Almanach ist eine Art kommentiertes Lesebuch über sechs Jahrzehnte Literatur, Kunst und Politik, von 1964 bis 2024. Und zugleich eine Ermutigung, weder dem eventgejagten Mainstream noch der Verlockung »technischer Vorgaben« zu folgen, sondern dem Radikalen, Neuen, Unerhörten zur Seite zu springen und sich dem Genuss schön gemachter Bücher hinzugeben.