Ästhetik der Wiederholung

Dass in der bildenden Kunst seit den 1960er Jahren serielle und standardisierte Verfahren das Gebot der Originalität von Werk und Künstler unterwandern, ist wohlbekannt. Die Performance hingegen galt bislang als letzte Bastion einmaliger Kunst. Joy Kristin Kalu enttarnt dieses Postulat als Fortschreibung des Mythos der Originalität der Avantgarde. Ihr Buch widmet sich jenen aufgeführten und verkörperten Wiederholungen, die in den Studien zur US-amerikanischen Neo-Avantgarde bislang unbeachtet blieben. Am Beispiel ganz unterschiedlicher ästhetischer Wiederholungsphänomene gerät dabei die Theatralität aller Wiederholung in den Blick.

Joy Kristin Kalu forscht und lehrt am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Analyse des deutschen und des US-amerikanischen Gegenwartstheaters, die Geschichte der Performance Art, Critical Whiteness Studies sowie die Ästhetik des angewandten Theaters.