Wer heute über »Medien« spricht, denkt nur selten an das schon in der Antike bekannte fünfte Element, den Äther. Gerade im 18. und 19. Jahrhundert haben Äther-Diskurse jedoch erheblich an der Formierung des modernen Medienbegriffs mitgewirkt. Im Namen des Äthers erprobte man experimentell Thesen, die erst nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Namen »Massenmedialität« eine Adresse fanden. Eine Gemengelage aus physikalischem und okkultistischem Wissen gestattete es, dieses zentrale Konzept moderner Medientheorie lange vor ihrem Begriff zu denken.

Albert Kümmel-Schnur (Dr.) ist Akademischer Rat für Medienwissenschaft an der Universität Konstanz. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte der Bildtelegraphie (1843-1923), visuelle Navigation, Technik und Magie. Jens Schröter (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungskolleg 615 »Medienumbrüche« der Universität Siegen. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Theorie und Geschichte digitaler Medien, digitale Kunst, Fotografie, Intermedialität, Dreidimensionale Bilder.