Abgrenzung und Hoffnung

Europavorstellungen in Zeiten transnationaler Kommunikation. Die Bedeutung von »Europa' veränderte sich im 20. Jahrhundert fortlaufend. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand es politisch für die Vision eines friedlich geeinten Kontinents, wurde aber in erster Linie auf »Westeuropa' bezogen. Bislang wurden Europavorstellungen vor allem an politischen und intellektuellen Debatten ausgemacht. Ariane Brill analysiert dagegen die öffentlichen Vorstellungen, die Journalisten breitenwirksam in drei Ländern aufbrachten: Sie entstanden durch eine transnationale gesellschaftliche Kommunikation, deren Zuschreibungen sich von ideengeschichtlichen Entwürfen durchaus unterschieden. Neben politischen Diskursen über Europa werden Imaginationen im Feld der Kultur, des Sports und des Tourismus untersucht und charakteristische Schlüsselbegriffe und Narrative deutlich. Dabei zeigt die Studie, dass »Europa' stets mit Hoffnung verbunden war, aber ebenso mit der Abgrenzung zum außer- sowie innereuropäischen »Anderen'.

Ariane Brill, geb. 1983, arbeitete im Forschungsverbund »Lost in Translation, Europabilder und ihre Übersetzungen'. Promotion an der Universität Potsdam im Jahr 2013. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam.

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Europabilder im 20. Jahrhundert Frank Bösch, Ariane Brill, Florian Greiner

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