Acker auf den Schuhen

Als das ganze Dorf zusammenkommt, um der Beerdigung der ältesten Tochter der Familie Schütter beizuwohnen, spricht keiner über die Vermutungen, die Gerüchte, die Mutmaßungen, wie Susann ums Leben gekommen ist. Weder die mittlere Schwester Betty noch die jüngste Anne, erst recht nicht die Eltern, die stets darum bemüht sind, den Erwartungen dieser streng katholischen Gegend nachzukommen und um jeden Preis alles unter den Teppich zu kehren, was sie in irgendeiner Weise von der Normalität dieser ländlichen Gemeinde abweichen lassen könnte. So war es immer, so ist es auch heute, so wird es immer sein. In Acker auf den Schuhen erzählt die Hamburger Autorin Peggy Wolf eine kraftvolle und beengende Geschichte von der Macht gesellschaftlicher Zwänge und kirchlicher Moralvorstellungen.

1971 in Wernigerode (Harz) geboren, studierte in Leipzig und London Bibliothekswesen. Seit 2000 Journalistin und freie Autorin. Bisherige Veröffentlichungen: Sternenlieder und Grabgesänge (2006) über die britische Schriftstellerin Vita Sackville-West und Fahnenflucht (2007), ein Band mit Kurzgeschichten, die vom Alltag der DDR erzählen. Acker auf den Schuhen ist ihr erster Roman.