Agentinnen aus Liebe

»Liebe« war das Codewort, das Tresore in Ministerien und bei der NATO öffnete. Doch war sie das einzige Motiv, das in Zeiten des Kalten Krieges Bonner Ministerialsekretärinnen zu Agentinnen werden ließ? Warum unbescholtene Frauen, die an den Schaltstellen der Macht saßen, sich vom vermeintlichen Mann ihres Lebens zur Spionage verführen ließen und ihre Existenz riskierten, hat nicht nur den Verfassungsschutz jahrzehntelang beschäftigt. Die Journalistin Marianne Quoirin hat fünfzehn authentische Fälle zusammengetragen, um die Welt der Verführung, Verstrickung und des Verrats auszuleuchten. Sie beobachtete Prozesse, führte Gespräche mit den verurteilten Frauen, den Anklägern, Richtern und Verteidigern und wertete die bis zur Wende streng geheimen Dokumente aus. Herausgekommen ist ein packendes Buch, das auf spannungsreiche Weise die Motive und das Schicksal der »Agentinnen aus Liebe« dokumentiert und von den persönlichen Katastrophen mitten im politischen Geschehen sowie dem schmalen Grat zwischen Lebenstraum und Lebenslüge eindrucksvoll berichtet.

Marianne Quoirin studierte in Köln Jura. Seit 1966 Redakteurin, hat sie aus den USA und über den Nord­irland-Konflikt berichtet. Von 1982 bis 2009 war sie Chefreporterin beim Kölner Stadtanzeiger, für den sie heute noch schreibt. Marianne Quoirin wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Pressepreis der Deutschen Aidsstiftung und dem Pressepreis des Deutschen Anwaltvereins.