Ahmad ibn Yusuf at-Tifasis 'Buch der königlichen Steine'

At-Tifasi (1184-1253) verfasste im Jahr 1242 dieses Buch über Schmucksteine. Er beschreibt darin insgesamt 25 in der Oberschicht geschätzte Steine, einschließlich u.a. Perle und Koralle. Bei der Darstellung folgt er einem vorgegebenen Muster, unterteilt in jeweils fünf Abschnitte: 1. Entstehung, 2. Fundort, 3. Qualität (echt oder gefälscht), 4. magisch-medizinische Wirkung, 5. Wert und Preis. Zugleich überliefert er bekannte Fabeln und Sagen, z.B. über den Alexanderschatz im Hafenbecken von Alexandria. Seine Quellen sind zum einen die Steinliteratur wie das 'Steinbuch des Aristoteles', zum anderen Informationen von Kaufleuten, Juwelenhändlern und Bergleuten. Eingang finden aber auch eigene Erfahrungen mit Mineralien. Diese klar gegliederte, allgemein verständliche Schrift ist die bekannteste mittelalterliche arabische Abhandlung über Schmucksteine. Sie war Vorbild für spätere Autoren und wurde ins Persische und ins Türkische übersetzt. Neben einer lateinischen (1784), einer italienischen (1906) und einer englischen Fassung (1998) liegt nun erstmals eine deutsche Übersetzung vor, die zudem einen umfassenden interdisziplinären Kommentar und einen Bildteil enthält.