Aktionärsklagen in Deutschland und England.

Die Aktionärsklage erlaubt es Aktionären, nach Klagezulassung Ersatzansprüche gegen Organmitglieder im Namen der AG geltend zu machen. Sie wurde eingeführt, um die Durchsetzung der Innenhaftung in der unverbundenen AG zu verbessern. Aktionärsklagen sind jedoch äußerst selten geblieben. Verbreitet wird eine erneute Reform der Durchsetzung der Organhaftung gefordert. Leitmotiv dieser Debatte ist der schwierige Spagat zwischen effektiver Haftungsdurchsetzung und der Gefahr missbräuchlicher Aktionärsklagen. Der Autor leistet mit vorliegender Untersuchung dreierlei: Neben der Erörterung der aktuellen Rechtslage zu Aktionärsklage und Zulassungsverfahren untersucht er, ob der englische derivative claim Effektivität und Missbrauchsschutz besser miteinander vereint. Darüber hinaus arbeitet Kanzow die Reformdebatte in Deutschland auf und präsentiert konkrete Reformvorschläge.

Max L. Kanzow studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Freiburg i. Br. und Leuven (Belgien). Nach der Ersten Juristischen Prüfung absolvierte er ein Masterstudium (LL.M. in European Trade and Commercial Law) an der University of Durham (England). Im Anschluss nahm er die Arbeit an seiner Dissertation auf, die durch den Arbeitskreis Wirtschaft und Recht im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft mit einem Stipendium gefördert wurde. Seit 2014 Rechtsreferendariat am Kammergericht Berlin mit Stationen in München und Washington D.C.