Albrecht Dürers Melencolia I von 1514 im alchemistischen Kontext

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Kunst - Sonstiges, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Melencolia I (1514) ist einer der drei Meisterstiche Albrecht Dürers (1471-1528) neben Ritter, Tod und Teufel (1513) sowie Der heilige Hieronymus im Gehäus (1514). Diese drei allegorienreichen Kunstwerke gelten als die Krönung seiner Kupferstiche. Besonders das Rätselblatt Melencolia I nimmt hierbei einen besonderen Platz im Schaffen des Nürnberger Künstlers ein. Es zählt zu den bekanntesten Kunstwerken des Malers und Grafikers überhaupt und fasziniert die Menschheit seit jeher. Wie ein Alchemist verschmilzt Dürer hier die seltsamsten Dinge zu einem Bild, jenes den Betrachter zum Grübeln animiert. Vor allem die Ansammlung verschiedener mysteriöser Gegenstände weist auf eine komplexe Allegorik hin, die erst entschlüsselt werden muss, um dem Bildinhalt näher zu kommen. Die vorliegende Seminararbeit stellt den Kupferstich vor und beginnt mit einer ausführlichen Bildbeschreibung, welche in eine Bildanalyse mündet. Dabei wird erst im Allgemeinen auf Komposition, Licht und Schatten sowie den Bildaufbau eingegangen, um dann die Bedeutung der Figuren sowie die Symbolik der geheimnisvollen Gegenstände zu erfassen. Es kann sehr wahrscheinlich angenommen werden, dass Dürer, als Sohn eines Goldschmieds, mit alchemistischen und astrologischen Schriften in Kontakt gekommen ist. Hierbei ist vor allem die Schrift De vita triplici von Marsilio Ficino (1433-1499) zu nennen. Es wird auf die Bedeutung des Titels eingegangen und analysiert, inwieweit Dürer im Kupferstich Melencolia I durch seine geheimnisvolle Symbolik einen Bezug zur Alchemie und Astrologie herstellt. Dies geschieht auf Grundlage der Autoren Pamela Smith, Herma Bashir-Hecht und Gustav Friedrich Hartlaub. Dabei werden weiterhin mehrere alternative Deutungen vorgestellt. Die alchemistischen Symbole könnten eine metaphysische Bedeutung aufweisen, welche ebenso erläutert werden.