Alexander von Humboldts Geniestreich

Der Brief, den Alexander von Humboldt am 23. April 1836 an Augustus Frederick, den Herzog von Sussex - damals Präsident der Royal Society of London - richtete, ist wahrscheinlich der wichtigste und der folgenreichste Brief, den der berühmte deutsche Forschungsreisende in seinem Leben verfasst hat. Dieser These gehen die Autoren der vorliegenden Studie nach, zumal die Quellen, Hintergründe und Folgen dieses epochemachenden Briefes bislang nicht im Detail untersucht waren.

Humboldt ging es vor allem um den Ausbau und die Erweiterung der erdmagnetischen Forschungen im britischen Empire, was die globale Erforschung dieses rätselhaften Naturphänomens fördern sollte. Er hat sein Schreiben genau zum richtigen Zeitpunkt verfasst: Der Brief löste eine Lawine von Forschungsaktivitäten aus. Von Humboldts Initiative profitierte nicht allein Großbritannien, sondern auch Russland, die USA und - was bislang kaum wahrgenommen bzw. herausgestellt wurde - Göttingen, das zum Zentrum der erdmagnetischen Forschungen weltweit avancierte. Die Studie zeigt deutlich, dass Humboldts Brief nur deshalb so überaus erfolgreich sein konnte, weil er sich auf die von Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber in Göttingen erzielten Forschungen zu stützen vermochte: So war Humboldts Erfolg auch ein Verdienst von Gauß und Weber.

Der Brief Humboldts wird in der vorliegenden Monographie erstmals nach der Originalvorlage ediert und auch in deutscher Übersetzung vorgestellt. Ferner werden weitere relevante Dokumente sowohl in Originalsprache als auch in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Die Darstellung wird von informativem, historischem Bildmaterial ergänzt. Der Band wendet sich an ein Fach- wie auch an ein wissenschaftshistorisch interessiertes Publikum.



Karin Reich, studierte Mathematik und Astronomie, 1980 Habilitation für Geschichte der Naturwissenschaften, Professorin in Stuttgart, von 1995 bis 2007 Professorin an der Universität Hamburg, Mitglied mehrerer deutscher und internationaler Akademien der Wissenschaften.

Eberhard Knobloch, studierte Mathematik und klassische Philologie, Habilitation 1976 für Wissenschaftsgeschichte, von 1981 bis 2009 Professor für Geschichte der exakten Wissenschaften und der Technik an der Technischen Universität Berlin, Mitglied mehrerer deutscher und internationaler Akademien der Wissenschaften.

Elena Roussanova, Chemikerin und Naturwissenschaftshistorikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin an Projekten der Universität Hamburg und der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Mitglied der Académie internationale d'histoire des sciences.

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