Alfred Johannes Noll. Über einen Rechtsanwalt, Schriftsteller und Universitätslehrer
Autor: | Ferk, Janko |
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EAN: | 9783346154880 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Religion/Theologie Sachbücher/Philosophie, Religion |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 28 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 29.04.2020 |
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Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Biographien, , Sprache: Deutsch, Abstract: Alfred J. Noll ist Rechtsanwalt, Schriftsteller und Universitätslehrer. Es zeichnen ihn sein unbeugsamer Charakter und seine schillernde Persönlichkeit aus. Seine Novelle "Kannitz" ist ein Meisterwerk. Hier möchte ich einige Facetten Alfred J. Nolls ausleuchten, aber jetzt seine politischen Ambitionen aussparen. Es können nur "einige Facetten" sein, weil man seiner umfassenden Arbeit, seinem empathischen Engagement und seinem blitzenden Intellektualismus nicht einmal mit einem Buch wirklich gerecht werden könnte. Mit einer Festschrift auch nur für den Zeitpunkt des Berühmens und Feierns. Alfred J. Noll interessiert mich in erster Linie als Schriftsteller und auch auf diesem Gebiet ist er ein fertiger Künstler. Wünschen würde ich mir, dass er "abseits der Tagesarbeit", wie er es nennt, mehr Zeit für Belletristik hätte. Gleichsam ein Meisterwerk des Genres ist Alfred J. Nolls juristische Debüt-Parabel "Kannitz". Noll, als Rechtsanwalt und Wissenschaftler bereits bekannt und renommiert, startete fulminant als Schriftsteller. Sein "Kannitz" ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend, inhaltlich nachvollziehbar und in einer glasklaren Sprache geschrieben. Jede Zeile belegt einerseits den Rechtstheoretiker und andererseits den enthusiastischen Kunstexperten, der in einen dichterjuristischen Text wie nebenbei kleine Expertisen einfließen lässt, beispielsweise über Richard Gerstl oder Max Liebermann. Vom Feinsten sind aber seine rechtsphilosophischen Ausflüge, die er dem jüdischen Wiener Rechtsanwalt Doktor Isidor Hoffer im Dialog mit der zweiten Hauptfigur des Buchs, Doktor Rudolf Kannitz, in den Mund legt. Hier hätte man wegen des Tons, des Wissens und der ludistischen Gekonntheit größte Lust, über die letzte Seite hinaus weiterzulesen. Ohne mit seinem enormen Wissen aus mehreren Abteilungen zu prahlen, versorgt Alfred J. Noll den Leser an den richtigen und zusammenhängenden Stellen mit Gedanken und Zitaten von Brecht über Cicero und Montesquieu bis Rousseau und Stellen aus dem Koran. Fontane, Heine und Kleist sind die literarische Zuwaage.