'Alle Sinne in Bewegung' - Bewegung und Wahrnehmung im Sportunterricht in der Grundschule

Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sonstiges, Note: 2, Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Veränderungen der sozialen und ökologischen Umwelt haben dazu geführt, dass Kindern der aktive Umgang mit ihrer Lebenswelt immer mehr verwehrt wird.' In der sportwissenschaftlichen Literatur finden sich viele Beiträge zu einer 'veränderten Kindheit'. Hier stellt sich also die Frage, wie sieht eine solche veränderte Kindheit aus, und welche Auswirkungen hat sie auf das Kind? Charakteristisch für eine veränderte Kindheit ist der Rückgang der Straßenspielkultur. 'Straßenkindheit' scheint nach Zinnecker nicht mehr existent zu sein. 'Die ehemals auf der Strasse spielenden Kinder sind weg, weg in verschiedenen, nach offizieller Planung verorteten, speziellen Räumen.' Dieser Verlust natürlicher Spiel- und Bewegungsgelegenheiten und der Ersatz durch künstlich geschaffene Plätze zum Spielen ist ein typisches Merkmal unserer Zeit. Oft grenzen diese Plätze an eine verkehrsreiche Strasse an, die für das Kind eine mögliche Gefährdung durch Abgase, oder durch den Verkehr selbst, darstellt. Deshalb entscheiden viele Eltern ihre Kinder lieber zuhause Spielen zu lassen. Dies ist jedoch nur ein Grund für die zunehmende 'Verhäuslichung'. Durch den Konsum der Medien werden viele für die Entwicklung des Kindes wichtige Aktivitäten verdrängt. Betrachtet man die Alltagsgestaltung von Kindern, so fällt auf, dass diese meist im Sitzen vorm Fernseher oder PC verbracht wird. Ihre Sinnestätigkeit wird auf die akustische und visuelle Wahrnehmung beschränkt. Die körpernahen Sinne, die für die Erkenntnisgewinnung wichtig sind, werden nicht beansprucht. Ein weiteres Charakteristikum für die heutige Kindheit ist die 'Verinselung' kindlicher Lebensräume, indem Kinder von einem Freizeitangebot zum nächsten chauffiert werden. Sie können keinen Zusammenhang zwischen den einzelnen Inseln erkennen und erleben ihren Alltag nicht als selbstbestimmbaren Freiraum, sondern als 'Termingeschäft'. Auch die Monofunktionalität des Spielmaterials, das meist nur für einen bestimmten Zweck vorgesehen ist, lässt den Kindern wenige Möglichkeiten selbst etwas zu verändern und eigene Spielideen zu entwickeln.