Allianzpolitik in der Suezkrise 1956

Im Juli 1956 verstaatlichte der ägyptische Staatspräsident Nasser den Suezkanal und stürzte damit den Nahen Osten und auch die NATO in eine der schwersten Krisen der 1950er Jahre. Obwohl der Suezkanal außerhalb des eigentlichen NATO-Vertragsgebietes lag, war er zentral für die Ölversorgung Westeuropas. Die »großen Drei« der NATO, Großbritannien und Frankreich einerseits und die USA andererseits, waren fortan uneinig über die Frage von Krieg und Frieden im Nahen Osten. Im Zentrum dieser Untersuchung steht die umstrittene Frage, welche Auswirkungen die Suezkrise und der Suezkrieg auf den Zusammenhalt der NATO hatten. Welches Verständnis von Allianzen und Allianzpolitik besaßen die damaligen Entscheidungsträger? Wie funktioniert Bündniskonsultation im Frieden und im Krieg? Welche Spielräume besitzt die Führungsmacht eines Bündnisses, um kriegsbereite Bündnispartner zu mäßigen? Wie groß war die Atomkriegsgefahr auf dem Höhepunkt der Suezkrise? Antworten auf all diese Fragen gibt diese Studie.

Dr. Thomas Freiberger ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Geschichte der Neuzeit am Institut für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn.

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