Als ich wiederkam - Heimatgefühle, Familie, Freunde und Ostalgie nach 30 Jahren Abwesenheit

Im Sommer 2018 kehrt Jule nach 30 Jahren zurück in ihre Heimatstadt Schwerin. Das ist so verrückt und aufregend, dass sie alles aufschreiben muss, was passiert oder auch nicht passiert. Menschen, Orte und Gebäude erinnern sie an alte Zeiten und doch ist alles anders. Sie lernt ihre Familie und ihre Familie lernt sie neu kennen, kam sie doch 30 Jahre lang immer nur zu Besuch. Sie schwelgen in Erinnerungen und Jule findet Gefallen daran, die Vergangenheit noch einmal in die Gegenwart zu holen. Im Buch geht es um Alltagsgeschichten einer nicht gewöhnlichen Familie in der DDR. Um Freundschaft, Musik und Ferien in der Kindheit. Erlebnisse als Teenager mit der besten Freundin. Die erste große Liebe und das vorschnelle Erwachsenwerden durch die gemeinsame Flucht in den Westen mit 18 Jahren sowie das 'Klar-kommen-müssen' in einer neuen, unbekannten Gesellschaftsordnung. Detaillierte Beschreibungen und Briefe zwischen Mutter und Tochter dokumentieren die bewegenden, historischen Ereignisse in der Zeit vor, während und nach der Wende. Zwischendurch taucht der Leser aber auch immer wieder in Jules gegenwärtiges Leben ein, das so einige Überraschungen mit sich bringt.

Jana Buchholz wird 1970 in Crivitz, Kreis Schwerin geboren. Einem unbestätigten Mythos zufolge verdankt sie ihren tschechischen Vornamen nicht etwa der Herkunft ihrer Eltern, sondern deren heimlicher Sympathie für den Prager Frühling. Als Kind zieht sie mit ihren 'rebellischen' Eltern von der Stadt aufs Land und vom Land wieder in die Stadt. Drei Mal wechselt sie die Schule und nimmt alles mit, was ihr der kleine demokratische Staat bietet: Ferienlager, Arbeitsgemeinschaften, Sport- und Segelverein, Theater-Chor, Musikschule, Pionierrepublik, FDJ-Lager, Zivilverteidigung. Im September 1989 flieht sie als 18-Jährige über Ungarn in den Westen. Der Grund: eine Mischung aus Gelegenheit, Abenteuerlust und Selbstverantwortung. Die damalige Entscheidung für ein selbstbestimmtes Leben und die Möglichkeit, sich frei entfalten zu können, prägt sie bis heute. Sie lebte in Hamburg, Madrid, München und Berlin, bevor es sie nach 30 Jahren zurück in ihre Heimatstadt Schwerin zog. Ihre 'Fluchtgeschichte' hatte sie immer im Gepäck und erzählte sie viele Male auf Deutsch, Englisch oder Spanisch und sorgte damit immer wieder für erstaunte Gesichter, offene Münder, viele Fragen aber auch Bewunderung für den Mut, alles hinter sich zu lassen und neu anzufangen. Ihr Buch 'Als ich wiederkam' entstand ganz langsam nach ihrer Rückkehr in die Heimat und ist eine Art Tagebuch der ersten Zeit in Schwerin, als der Zauber des Anfangs wirkte und alle Sinne geschärft waren.