Im Mittelpunkt des Geschehens stehen zwei starke Frauen, wie sie jedoch gegensätzlicher nicht sein könnten. Alua, das Krabbenfischerkind, geboren im einfachen brasilianischen Milieu im Amazonasregenwald, ist seit der Nacht ihrer Geburt von cobrazinha, der Schlange aus dem dunklen Regenwaldfluss, bedroht. Wird es ihr gelingen, sich von dem schicksalhaften Mythos zu befreien, der gleich einem Fluch ihr Leben überschattet? Anders Celina, die engagierte Lehrerin mit afrikanischen Wurzeln, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, allen Brasilianern in ihrem Umfeld, gleich ob arm oder reich, eine fundierte Schulausbildung mit auf den Weg zu geben, damit diese in ihrem späteren Leben am sozialen Wohlstand partizipieren können. Beide Frauen werden, wenn auch auf unterschiedliche Weise, hineingerissen in die sozialen und wirtschaftlichen Probleme ihres Landes. Sie werden konfrontiert mit Prostitution, Korruption, der rücksichtslosen Vernichtung des Regenwaldes, um das von den Industrien der Welt so heiß begehrte Bauxit abbauen zu können. Da sind aber auch die brasilianischen Feste, der Círio, das candomblé mit seinen mythischen afrikanischen Wurzeln, die kurzzeitig die Bedrohung durch die sem terras, die Landlosen Brasiliens, vergessen lassen.

Gesine Kunst besucht seit über dreißig Jahren Brasilien. Seit ihrem ersten Besuch war es ihr bestreben, Land und Leute aus dem Blickwinkel des Einheimischen kennen und lieben zu lernen. Nachdem sie zunächst ihre Eindrücke in dem Sachbuch 'Brasilien Licht und Schatten' niedergelegt hatte, kleidet sie ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen nunmehr in einen Roman, der vorwiegend im Amazonasgebiet spielt.