Ambivalenzen der europäischen Integration im Kontext deutsch-polnischer Grenzstädte

Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik, Völker, Note: 2, Universität Kassel, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Wintersemester 2004/2005 sowie im darauf folgenden Sommersemester haben wir im Rahmen des Forschungspraktikums der Universität Kassel die Besonderheiten sowie die Problematik der Grenzlage mit dem Leitgedanken 'Abwanderung, Widerspruch und Loyalität: 'Schrumpfende' Städte und Regionen in Ostdeutschland' untersucht, da speziell Abwanderung aus strukturschwachen Regionen Ostdeutschlands ein gesellschaftliches Problem darstellt. Mit Hilfe von Bewohnern, die an der deutsch-polnischen Grenze leben, durften wir in Erfahrung bringen, wie sie dieses Schicksal erfahren. Ich persönlich habe mich mit einer Kommilitonin auf den Lokalpolitiker G. Heinemann konzentriert. Dieser berichtete uns von den existenziellen Problemen Gubens aufgrund der schlechten Wirtschaftslage und zusätzlich den Schwierigkeiten der Integration zweier Gesellschaftsformen in einer Stadt nach der Grenzöffnung. Seine Methode der Problemlösung ist jedoch gescheitert. Von seinen Gefühlen und seiner Gesinnung geleitet, die auf persönlichen Hoffnungen auf Solidarität und eigener Identitätskrisenbewältigung beruhen sowie auf ein schnelles zusammenwachsen Gubens und Gubins, stößt er in der lokalpolitischen Alltagsrealität der Nachwendestadt an die Grenzen seines Idealismus. Seine Gesinnungspolitik kollidierte mit der bitteren Realität. Die Ideologie der Gemeinde stimmte nicht mit seiner überein und wählte ihn schließlich ab.