Analyse des Kostenverhaltens bei zurückgehender Beschäftigung in Unternehmen

In den letzten Jahren ist in den USA unter dem Begriff 'sticky costs' ein Phänomen untersucht worden, das in der deutschsprachigen BWL als 'Kostenremanenz' seit längerem bekannt ist. Philipp Beltz formuliert einen formal-analytischen Ansatz zur Integration der Kostenremanenz in die Kostentheorie. In der darauf aufbauenden empirischen Analyse gelingt es ihm, erstmals interne Daten von Unternehmen und deren Betriebseinheiten ab 20 Mitarbeitern auszuwerten. Insgesamt ist das Ausmaß der Kostenremanenz geringer als in anderen Studien, wofür eine Reihe strukturelle, aber auch methodische Gründe gefunden werden. Dennoch stellt sie einen wichtigen Sachverhalt dar. Es ist erkennbar, dass ihr vielfach bewusste Entscheidungen zugrunde liegen, wenn man die längerfristige Zielausrichtung der Unternehmungen in Planung und Steuerung beachtet. Die operative Planung und Steuerung müssen ebenso wie die Kostenrechnung in die längerfristige Orientierung eingebunden werden.

Philipp Beltz war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Produktionswirtschaft und Controlling der Ludwig-Maximilians-Universität München.