Analyse von Arbeitswelt und Verkehr in Franz Kafkas 'Der Verschollene'
Autor: | Christian Werner |
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EAN: | 9783638459945 |
eBook Format: | ePUB/PDF |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 24.01.2006 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Analyse Arbeitswelt Franz Kafkas Verkehr Verschollene |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Der Verschollene hat Franz Kafka einen Roman geschrieben, der die Lebensverhältnisse in der modernen amerikanischen Gesellschaft thematisiert und somit einen Beitrag zum Amerika-Diskurs seiner Zeit geleistet. Schon einige Zeit vor der Entstehung des Romans, etwa um 1900 kristallisierten sich in Deutschland die grundlegenden Positionen gegenüber 'Amerika und den Ausprägungen der modernen Massenkultur' heraus. Schon im 19. Jahrhundert war das Amerikabild in der deutschen Literatur kontrovers diskutiert worden. Das entstehende Spannungsfeld wird durch Ernst Willkomms amerikafreundlichen Roman Die Europamüden(2 Bde., 1838) und der Gegenpolemik des Amerika-Müden(1855) von Ferdinand Kürnberger verdeutlicht. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist ein deutlicher Anstieg der Auseinandersetzungen mit der Neuen Welt auszumachen, der durch den fortschreitenden Modernisierungsprozess sowie der wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Annährung zwischen Deutschland und den USA bedingt ist. Dabei lässt sich eine Funktionsverschiebung des Amerika-Bildes erkennen: Während im 19. Jahrhundert die beengenden europäischen Lebensverhältnisse eine Begeisterung für den unbegrenzt weiten Raum der Neuen Welt hervorriefen, gewann im 20. Jahrhundert immer mehr das Amerikaverständnis als Vorwegnahme der europäischen Zukunft an Bedeutung. Daraus entwickelte sich in der Folge eine Furcht vor schädlichem Einfluss der amerikanischen Kultur auf Europa, was verschiedene Publikationen aus diesem Zeitraum belegen. So sprachen Max Pranger in Die amerikanische Gefahr(1902) und Hugo Knebel Doebritz in Besteht für Deutschland eine amerikanische Gefahr?(1904) ihre Befürchtungen offen aus. Ein Zurücksinken auf eine niedrigere Kulturstufe und die 'völlige entseelung der menschheit' wurden mit dem Begriff der 'Amerikanisierung' verbunden. Amerika diente also durchaus als Projektionsfläche für alle Begleiterscheinungen des modernen Lebens und seiner Erscheinungsformen wie Kapitalismus, Technologisierung, Urbanisierung und Industrialisierung, um die sozialen und kulturellen Umwälzungen in Europa zu thematisieren.