Anbieterkonzentration auf dem Wirtschaftsprüfungsmarkt in Deutschland

Trotz einer sehr hohen Anzahl potenzieller Anbieter von Prüfungsleistungen dominieren die vier größten internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, die Big Four, den deutschen Prüfungsmarkt. Dies gilt insb. für den Bereich der Pflichtprüfungen bei börsennotierten Unternehmen, in dem kumulierte Marktanteile von über 90% die Regel sind. Diese Situation ließ in den vergangenen Jahren auf nationaler wie auch europäischer Ebene die Befürchtung aufkommen, dass hohe Konzentrationsstände bei abnehmender Prüfungsqualität und gleichzeitig sinkendem Wettbewerb zu steigenden Preisen für Leistungen der Abschlussprüfer führen könnten. Die Zielsetzung der Arbeit ist die Evaluierung der Anbieterkonzentration auf dem deutschen Prüfungsmarkt. Die umfassende empirische Untersuchung der Jahre 1998 bis 2014 für die jährlich etwa 1.000 deutschen Aktiengesellschaften, die an einer deutschen Börse notiert sind, gewährt einen tiefen Einblick in die Struktur, die Wettbewerbssituation und die Entwicklung dieses Marktes. Im Mittelpunkt stehen neben der Darstellung der gegenwärtigen Markstruktur und ihrer Entwicklung im Zeitverlauf die nach Börsensegmenten, Unternehmensgröße, Branchen sowie regionalen Aspekten differenzierten Analysen. Die quantitative Beschreibung des Konzentrationsprozesses wird ergänzt durch eine qualitative Auseinandersetzung mit dessen Erklärungsfaktoren. Die im Rahmen der Arbeit gewonnenen Erkenntnisse deuten trotz insgesamt hoher Konzentrationsstände auf die Existenz eines funktionierenden Wettbewerbs hin. Bestätigt wird dies insb. durch die Ergebnisse aus der Untersuchung der Entwicklung des internen Wachstums bei den größten Prüfungsgesellschaften, die für eine hohe Wettbewerbsintensität sprechen.

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