Angewandte historische Bildkunde. Das Ölgemälde "Blaues Pferd I"

Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kunst - Deutsche Kunst, Note: 1,7, Leuphana Universität Lüneburg, Veranstaltung: Einführung in die historische Quellenkunde, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Hausarbeit ist Teil umfassender kulturwissenschaftlicher Seminarergebnisse zur historischen Quellenkunde der 1910er Jahre in Deutschland. Eine Stärke dieser geschichtswissenschaftlichen Forschungsarbeit liegt vor allem in der Erschließung kulturwissenschaftlicher Fragestellungen, die anhand neuer Quellen neue Sichtweisen auf die Geschichte oder Ergänzungen zu den klassischen Textüberlieferungen dieser Zeit mit sich bringen können. In einer durch den Nationalsozialismus und später den Krieg geprägten Zeit, sticht das in dieser Arbeit behandelte Gemälde bereits allein durch seine abstrakte Optik deutlich aus den zur damaligen Zeit in Deutschland typischen Malereien der Münchner Schule hervor. Viele dieser typischen Werke strahlen die aufkommende Kriegseuphorie oder den prägenden Nationalstolz aus, während das "Blaue Pferd" von Franz Marc zu den ersten Bildern einer künstlerischen Gegenbewegung gehört, wenn nicht sogar das Sinnbild des Beginns der Abstraktion und der Avantgarde in Deutschland ist. Dies führt uns zu der Fragestellung, welche gesellschaftlichen Tendenzen sich mit dem blauen Pferd von Franz Marc im Deutschland von 1910-1920 in Verbindung bringen lassen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, ist es essentiell, auch die Vorgeschichte und das spätere Umfeld des Künstlers zu betrachten. Letzteres spielt durch die verschiedenen Künstlerformationen, die sich zu dieser Zeit um die Werke von Franz Marc herum bildeten, eine entscheidende Rolle in dieser Arbeit. Kernstück bleibt aber die Analyse der Bildquelle. Diese setzt sich aus der Komposition des Bildes und ihrer Bedeutung in der Kunstgeschichte, dem berühmten Farbkonzept von Franz Marc, Kommentaren des Künstlers, sowie einer persönlichen Interpretation zusammen. Anzumerken ist, dass die dieser Arbeit zugrundeliegende Interpretation keine allgemeingültige ist, da der persönliche Sinn-Bezug und die daraus resultierende Stellungnahme eines Betrachters bei jeder Person und jedem Zeitpunkt unterschiedlich sein kann.

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