Annibale Caracci "Die Himmelfahrt Mariens" als erstes Werk des "Neuen Stils"

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Hauptseminar vor Originalen, Alte Meister Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Agostino, Annibale, Antonio und Ludovico Carracci gelten als Begründer der sogenannten Bologneser Schule, welche als Vorläufer der neuzeitlichen Kunstakademie gilt. Die Lehre dieser Accademia degli Incamminati (Schule der auf den rechten Weg Gebrachten, 1585) basiert auf der Grundlage der bewussten Rückbesinnung auf die bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance, wie Raffael, Michelangelo, Correggio, Tintoretto oder Bassano und dem Natur- und Modellstudium. Die frühbarocke Kunst der Carracci ist dem erstarrten Formalismus des Manierismus entgegengerichtet. Sie bedeutet einen wichtigen Schritt in Richtung der wirklichkeitsnahen Kunst der 17. Jahrhunderts, ohne jedoch den klassischen Idealen eine Absage zu erteilen. Das harmonische Weltbild der Antike und der Renaissance galt den Carracci als ¿kulturelle¿ Errungenschaft, als Objekt der Bewunderung und schöpferischer Nachahmung, deren äußeres Erscheinungsbild mit aktuellem Gehalt erfüllt werden sollte. Annibale gilt als der vielseitigste und begabteste der Carracci, auch wenn bei ihm ein Hang zu heroischer Idealität deutlich wird. Für Benati ist diese Himmelfahrt Mariae (Abb. 1) dasjenige Werk, das Annibale gegenüber den anderen Carracci auszeichnet. Mit diesem Bild beginnt der wichtige Schritt in der Nachahmung Correggios, durch die es bei Carracci zur offenen antiklassischen Ausstrahlung kommt, die den Übergang vom Manierismus zum Barock kennzeichnet. Der Dresdner Altar gehört zu den ersten bedeutenden Werken des neuen pathetischen Stils, den es im Folgenden zu untersuchen gilt.

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