Anorexie, Bulimie, Zwangs- und Angststörungen. Therapieansätze und Expositionen

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, SRH Hochschule Riedlingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit psychosomatischen Krankheitsbildern und deren Therapieansätzen und Expositionen. Im Mittelpunkt der Betrachtung steht die psychogene Essstörung: die Anorexie. Ausgehend von statistischen Daten des Auftretens wird der Krankheitsverlauf anhand der wichtigsten Symptome und anhand von Fallbeispielen dokumentiert. Auf Komorbiditäten, differenzialdiagnostische Besonderheiten sowie pathophysiologische Folgeerscheinungen wird ebenfalls eingegangen. Epidemiologisch gesehen tritt die Anorexia nervosa in Asien, Afrika sowie in den Ländern des ehemaligen Ostblocks sehr selten auf. In westlichen Ländern und in Japan ist sie ungleich häufig. Zahlen für den deutschsprachigen Raum geben eine Lebenszeitprävalenz von 1,3 % an, wobei der Großteil der Betroffenen weiblichen Geschlechts ist und Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren ca. 40 % aller Erkrankten beziehungsweise 60 % der weiblichen Betroffenen darstellen. Bezüglich des Erstmanifestationsalter ist festzustellen, dass sich dieses bimodal auf zwei Häufigkeitsgipfeln verteilt und zwischen 14 und 18 Jahren liegt. Die Anorexia nervosa ist vor allem durch die Unfähigkeit der Betroffenen gekennzeichnet, normales, medizinisch unbedenkliches Körpergewicht zu halten. Die Bezeichnung Anorexie ist eigentlich irreführend, denn die Symptomatik der Anorexia nervosa ist gekennzeichnet durch die massive Weigerung der Patienten, zu essen. Es ist also nicht Appetitlosigkeit im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr ein Akt des Willens, die Nahrung zu verweigern. Eine zentrale Stellung nimmt die große Angst vor Gewichtszunahme ein. Magersüchtige sind daher in Gedanken fast immer mit dem Essen beschäftigt. Dies kann auf verschiedenste Weise geschehen. Die Betroffenen bekochen die Familie, sammeln Rezepte oder laufen stundenlang an Auslagen von Konditoreien vorbei, ohne in all diesen Fällen selbst jemals wirklich zu essen.