Arbeit am Mythos. Eine komparatistische Analyse von Pandoradarstellungen in Literatur und Film (Wedekind, Lewin)

Examensarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,8, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Deutsche Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausdruck 'Büchse der Pandora' wird im Volksmund allgemein als der Ausdruck für herannahendes Unheil angesehen, doch wissen die Wenigsten, was Pandora repräsentiert und wofür ihr Name tatsächlich steht: ¿Die Fabel von Pandora ist mir von jeher nicht klar gewesen, ja ungereimt und verkehrt vorgekommen.¿ Pandora symbolisiert das Urbild der Weiblichkeit. Der Mythos um ihre Person weist zum einen Parallelen zum biblischen Sündenfall auf und zum anderen wird die Weiblichkeit von Göttern zur Veranschaulichung ihrer Macht und für Durchsetzung ihrer Ziele instrumentalisiert. In dieser Arbeit soll die Funktion Pandoras und die Bedeutungsverschiebung des Namens auf Grundlage des Mythos von Hesiod an den Beispielen des Doppeldramas 'Erdgeist' und 'Die Büchse der Pandora' von Frank Wedekind und des Filmdramas 'Pandora and the Flying Dutchman' von Albert Lewin erörtert werden. Die Basis hierfür stellt die Vergleichende Literaturwissenschaft dar, die eingangs erläutert werden wird. Ziel der Arbeit ist es, den Kern des Mythos herauszuarbeiten, historisch einzuordnen und Spezifikationen herauszustellen. Hierbei wird auch die mediale Komponente berücksichtigt, indem zunächst das Medium des Textes anhand von Hesiods Werk, im Anschluss der Text von Wedekind, welcher sowohl in den Medien Theater als auch Oper und Film adaptiert wurde, und letztlich das Medium des Films mit Lewins Werk betrachtet werden. Als Grundlage für die Analyse soll zu Beginn der Begriff des Mythos definiert werden, wobei auf den Forschungsstand eingegangen wird, um die Auseinandersetzung mit dem antiken Pandorastoff von Hesiod vorzubereiten. Ferner wird zum einen die Vergleichende Literaturwissenschaft erläutert, um eine wissenschaftliche Basis zu schaffen und zum anderen die anthropologische Mythentheorie Blumenbergs, die als methodisches Fundament verwendet werden soll. Weiterhin werden die dominierenden Strömungen der literaturhistorischen Epochen der jeweiligen Künstler veranschaulicht, um dem Leser einen Einblick zu verschaffen, welchen Einflüssen diese unterlagen.