Arbeit und Entfremdung. Eine marxistische Analyse der Romane "Die Schwaigerin" und "lllusionen" von Ruth Rehmann

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (Seminar für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Neuere Deutsche Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel der Arbeit ist es , die vorliegenden Arbeitsformen in den Romanen marxistisch zu definieren und daraus zu schließen, welche Prozesse der Entfremdung die Figuren durch ihre Arbeit durchleben. Beide Romane reflektieren die gesellschaftlichen Veränderungen und Herausforderungen im Deutschland der Nachkriegszeit, welche von tiefgreifenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen geprägt war. Die Arbeit nimmt im Nachkriegskontext eine besondere Bedeutung ein, da der wirtschaftliche Aufschwung auch mit einer steigenden Erwerbsquote einherging. In Rehmanns Romanen werden verschiedene Formen der Erwerbstätigkeit beleuchtet: Während Die Schwaigerin Landwirtschaft, Gastwirtschaft und Fabrikarbeit thematisiert, konzentriert sich Illusionen auf administrative Tätigkeiten in einem großen, städtischen Konzern. Arbeitsbedingungen in kapitalistischen Gesellschaften bilden auch den Kern marxistischer Theorien. In seinem Gesamtwerk problematisiert Marx den Umstand, dass es einer kleinen Gruppe reicher Menschen durch Privatisierungsprozesse ermöglicht wird, die Produktionsmittel einer Gesellschaft zu erwerben und die weniger wohlhabenden Menschen für sich arbeiten zu lassen. Diese Form der Arbeit sei, Marx zufolge, für die Arbeiter:innen notwendigerweise an unterschiedliche Prozesse der Entfremdung gekoppelt.