»Arbeitende Bilder«

Skulpturen im Deutschen Kaiserreich waren meist kostenintensive Auftrags- bzw. kleinformatige Reproduktionskunst mit einem hohen Grad an Öffentlichkeit. Dies scheint mit dem gerade im 19. Jahrhundert vertretenen Diktum der autonomen Kunst im Widerspruch zu stehen. Zudem war der Kunstdiskurs bestimmt von einer Kontroverse um die Ikonografie der Moderne. Sarah Czirr untersucht in diesem Kontext das sich eröffnende Spannungsfeld von künstlerischer Aneignung und sozialer Wirklichkeit, in dem Skulpturen in Zeiten der Industrialisierung zu »arbeitenden Bildern«, zu produktiven Akteuren verschiedener Seiten werden, ohne dass die Gesetze der »Kunstwirklichkeit« je außer Kraft treten.



Sarah Czirr, geb. 1979, ist promovierte Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts Moderne im Rheinland an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Von 2011 bis 2015 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in der ZERO-Foundation Düsseldorf.

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