Arbeitsbelastungsfaktoren - eine zusammenfassende Darstellung paralleler, sozialer und psychischer Verläufe - untersucht am Beispiel Mobbing

Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation, Note: 12 Punkte (Gut), Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung Brühl - Fachbereich Allgemeine Innere Verwaltung (Organisationspsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit an sich ist heute dank des technischen Fortschritts wesentlich vereinfacht worden. Auf dem Weg zur Dienstleistungsgesellschaft sind gesundheitliche Probleme aufgrund körperlicher Arbeit vielfach aus dem Alltag verschwunden. An diese Stelle sind andere Faktoren getreten, die den Arbeitsalltag zunehmend belasten. Zu diesen Belastungsfaktoren, denen ein Mensch am Arbeitsplatz ausgesetzt sein kann, gehören: Mangel an Herausforderung, tägliche Reibereien und Ärgernisse (z.B. wichtige Informationen erreichen den Arbeitsplatz nur unvollständig oder wichtige Arbeitsmittel sind unzuverlässig) und quantitative Überforderung (z.B. Arbeit unter hohem Zeitdruck, Überstunden und Schichtarbeit). Weitere Faktoren können soziale Konflikte oder traumatisierende Ereignisse bei psychisch anspruchsvollen Berufen, wie etwa bei dem Polizeidienst, sein. Eine besondere Belastungssituation kann entstehen, wenn mehrere der genannten Phänomene gleichzeitig auftreten. Das Thema 'Mobbing', welches in der jüngeren Vergangenheit verstärkt in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt worden ist, nimmt dabei aufgrund seiner Berufsimmanenz einen besonderen Stellenwert ein. Dabei ist das Problem Mobbing nicht neu, dies belegen die Befragungen von Levenstein aus dem Jahre 1912, der sich mit der Qualität der sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz beschäftigte. Doch ähnlich wie bei anderen Themen wurde Mobbing erst zum Gesprächsgegenstand, als erste populärwissenschaftliche Veröffentlichungen die Gesellschaft erregten. Der Grund für die Verbreitung des Themas mag wohl abgesehen von der menschlichen Seite überwiegend der volkswirtschaftliche Schaden für die Bundesrepublik Deutschland sein, der auf ca. 15 bis 50 Mrd. Euro jährlich geschätzt wird. Allerdings gibt es keine gesicherten Zahlen, die Schätzung scheint aber angesichts der weiten Verbreitung von Mobbing durchaus realistisch.3 Der schwedische Psychologe Heinz Leymann hat eine der umfangreichsten Untersuchungen auf dem Gebiet 'Mobbing' durchgeführt. Er interviewte Anfang der Neunziger zahlreiche Betroffene und führte Umfragen in schwedischen Unternehmen durch. Die Ergebnisse und seine Schlussfolgerungen genießen einen hohen Stellenwert innerhalb der Fachwelt. Seine Arbeiten sollen deshalb Grundlage für diese Arbeit sein. [...]