Areale Diversität und Sprachwandel im Dialektwortschatz

Sprachliche Unterschiede zwischen Dialekten gehen auf Sprachwandel zurück. Anhand des Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS) untersucht Andreas Lötscher diesen Zusammenhang erstmals systematisch für den Wortschatz, nachdem sonst vor allem Laute und Formen im Fokus stehen. Er zeigt, wie unterschiedliche Prozesse des lexikalischen Wandels zu vielfältigen, historisch geschichteten Mustern von lexikalischen Differenzen im Raum führen und synchron unterschiedliche Typen von Heteronymie kreieren. Um die Vielfalt der Formen von lexikalischer Variation im Raum fass- und beschreibbar zu machen, entwickelt Lötscher einen mehrdimensionalen Ansatz, der neben der räumlichen Verteilung der Varianten auch die historische Dimension (einschließlich Sachwandel und Sachgeschichte) und die lexikalischen Erscheinungsformen der Variation einbezieht. Die detaillierte Analyse des reichen Materials des SDS bringt empirisch fundierte Erkenntnisse auch von allgemeinerer theoretischer Relevanz zu Formen und Anlässen von lexikalischem Wandel, dem Wesen von Heteronymie, den kreativen Verfahren der Alltagssprache und der Historizität des Alltagswortschatzes.



Andreas Lötscher war bis zu seiner Pensionierung 2008 a. o. Professor für deutsche Sprachwissenschaft an der Universität Basel und Gesetzesredaktor bei der Schweizerischen Bundeskanzlei. Seine Forschungsschwerpunkte sind Dialektologie des Schweizerdeutschen, historische Syntax, Textlinguistik und Gesetzeslinguistik.

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Text und Thema Andreas Lötscher

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