Argumentationsmuster in der Veganismusdebatte

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Multimedia, Internet, neue Technologien, Note: 1,0, Universität Siegen, Veranstaltung: Methoden der Medienanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele Menschen entscheiden sich bewusst vegan zu leben, andere wiederum möchten ihren gewohnten Lebensstil beibehalten. Doch wie werden diese Entscheidungen begründet? Lassen sich in der Diskussion dieses Themas wiederkehrende Muster in der Argumentation auf inhaltlicher Ebene feststellen? Welche Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Auffälligkeiten lassen sich in der Argumentation für Veganismus und der Argumentation gegen Veganismus erkennen? Diese Forschungsfragen sollen im Rahmen dieser Arbeit mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse untersucht werden. Als Untersuchungsgegenstand wurden Online-Kommentare ausgewählt, da diese diskursive Prozesse beobachtbar machen. Die Kommentatoren protokollieren beim Verfassen von Beiträgen ihren Standpunkt, wodurch eine greifbare Datengrundlage entsteht. Die Möglichkeit, die eigene Meinung hinter einem Nicknamen und nicht dem eigenen Klarnamen Preis zu geben, führt im Idealfall zu eindeutigen Positionierungen. Da YouTube nach Facebook die meist genutzte Social-Web-Plattform weltweit ist und auch als Suchmaschine genutzt wird, weisen die Kommentarspalten unter den Videos meist rege Beteiligung auf. Hinzu kommt, dass die Plattform in Deutschland vor allem von jüngeren Personen, aber auch von älteren Personen genutzt wird. Bevor die qualitative Inhaltsanalyse dargestellt wird, soll zunächst eine theoretische Einordnung des Untersuchungsgegenstandes stattfinden. Dafür wird Veganismus für den Rahmen dieser Arbeit definiert. Im Anschluss wird YouTube als Social-Web-Plattform beschrieben und die Nutzergruppe dargestellt. Da Internetdaten untersucht werden, wird daraufhin ausführlich auf Eigenschaften und Besonderheiten von Online-Kommentaren eingegangen, um die Auswahl dieser Daten für die Analyse deutlich zu machen. Die untersuchten Kommentare werden der Kommentarspalte zweier YouTube-Videos entnommen, die nach den Kriterien Aktualität, Klickzahlen und Neutralität ausgewählt wurden. Nach einer Beschreibung der Methodik der qualitativen Inhaltsanalyse durch eine starke Orientierung am Ablaufmodell von Mayring/Brunner (2006), wird das Kategoriensystem vorgestellt, das induktiv am Untersuchungsmaterial entwickelt wurde und zur Beantwortung der Forschungsfragen dient.