'Arisierung' im Nationalsozialismus. Die antisemitische NS-Gesetzgebung

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Universität Regensburg (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: 31517 Einführung in die Provenienzforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Arisierung', als geschönter Begriff in der Propaganda der Nationalsozialisten, wurde lange von Historikern und in der frühen Bundesrepublik Deutschland der 60er, 70er und 80er Jahre als Überbegriff für die systematische Ausgrenzung der deutsch-jüdischen Bevölkerungsteile aus öffentlichem Leben und Gesellschaft während der NS-Diktatur verwendet. Damit war die tatsächliche Materie lange Zeit nur sehr reduziert im Fokus von Forschung und Öffentlichkeit präsent und schien relativ 'uninteressant' und verhältnismäßig 'harmlos' im Vergleich zu den gewaltigen Vorwürfen des Rassen- und Völkermords durch die Nationalsozialisten mit dem Holocaust und den Kriegsverbrechen des dritten Reiches, dessen schweres Erbe die junge Republik schon früh zu tragen hatte. Generell schien sich in der Anfangszeit kaum jemand ein genaues Bild über die gewaltigen Dimensionen, die formidablen und infinit organisierten Verbände, die unterschiedlichen Ausprägungen von Tätern und Beteiligten an der 'Arisierungspolitk' des NS-Regimes - und nicht zu vergessen des Ertrags und geraubten Besitzes - machen zu können. Erst durch die Wiedervereinigung wurde mit dem neuen Gesetz zur Regelung offener Vermögensfragen - welches als partielles Bundesrecht im Einigungsvertrag übernommen worden war - eine erste Grundlage geschaffen, den kontroversen Diskurs von Schuld, Raubgut, Entschädigungszahlungen und Restitutionen auf ein würdiges Niveau zu bringen. Damit wurde diese schwerwiegende Problematik endlich zu einem nachhaltigen Teilaspekt der Geschichtsforschung des 20. und 21. Jahrhunderts, der bis heute öffentliche Debatten und Diskussionen aufrechterhält.