Arno Schmidt im Literaturbetrieb der frühen Jahre

Arno Schmidts Positionierung im Literaturbetrieb der Nachkriegszeit ist nicht frei von Widersprüchen. Zwar publizierte Schmidt in einem der führenden Verlage und erhielt aus den Händen Alfred Döblins einen medial beachteten Literaturpreis, doch mit seinem Verlag war Schmidt ebenso unzufrieden wie mit der Literaturkritik. Die Verkaufszahlen seiner Bücher blieben desolat, seine Lebensumstände prekär. Obwohl einflussreiche Förderer wie Ernst Kreuder, Alfred Andersch, Hermann Kasack und später Helmut Heißenbüttel sich für ihn einsetzten, blieb Schmidt im Literaturbetrieb lange ein Außenseiter. Dieser Band beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Außenseiterposition. Sabine Kyora, Bernd Kortländer, Michael Töteberg, Brigitte Hackh, Timm Menke, Helmut Heißenbüttel und Elsbeth Wolffheim widmen sich u. a. Schmidts (auch räumlich begründeter) Isolierung, seiner Beziehung zum Rowohlt Verlag, zu Martin Walser, Hans Henny Jahnn und Max Bense sowie seinem nicht immer spannungsfreien Umgang mit Rundfunkredaktionen.

Friedhelm Rathjen, geb. 1958, publiziert seit mehr als drei Jahrzehnten zu Arno Schmidt und ist seit 2009 Herausgeber des 'Bargfelder Boten'. Er studierte Publizistik, Germanistik und Anglistik in Münster und lebt heute als freier Autor, Übersetzer und Literaturkritiker in Südwesthörn (Nordfriesland). 2013 wurde er für seine Übersetzungen aus dem Englischen mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet.

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