Arno Schmidts intertextuelle Verbindung zu Jules Verne oder "Jetzt soll also ich mit dem Namen der 'Jugendliebe' rausrücken ..."

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Komparatistisches Institut), Veranstaltung: Karl May und der Abenteuerroman, Sprache: Deutsch, Abstract: Arno Schmidt (1914-1979) ist einer der großen deutschen Autoren der Gegenwartsliteratur, der insbesondere wegen seiner sprachgewaltigen und experimentellen Romane in Erscheinung getreten ist. Bis heute polarisiert er das vornehmlich deutsche Lesepublikum (schließlich sind seine kapriziösen Werke nahezu unübersetzbar) mit seinen eigenwilligen Phantasien, seinem bizarren, wenngleich auch geistreichen Humor sowie seiner eigensinnigen phonetischen Orthographie und deren Mehrdeutigkeit. (...) In der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung konzentrieren sich die Überlegungen zu Arno Schmidt vor allem auf seinen Umgang mit Sprache und deren Übersteigerung sowie auf den erzähltechnischen Rahmen seiner Texte, die durch Montage, Rastermethode und dem additorischen Prinzip gekennzeichnet sind. Dieser kontroverse Punkt soll in dieser Arbeit jedoch unberücksichtigt bleiben. Vielmehr gilt es, sich mit Arno Schmidts Verhältnis zu der in der Rezeption ablehnend als ¿obsolet gewordene Tradition¿ zu befassen. In einer positiven Auslegung im Sinne Schmidts umfasst dieser Begriff in der Literaturwissenschaft übergangene oder vergessene Werke, die er für erinnerungswürdig gehalten hat und deshalb für seine Zwecke zu reanimieren wusste. Aus dieser Überlegung heraus rechtfertigt es sich im Rahmen dieser Arbeit der Fragestellung nachzugehen, inwieweit das in der Literaturwissenschaft vernachlässigte Werk Jules Vernes, Die Propellerinsel (L`íle hélice), in einer literarischen Verbindung zu Schmidts Roman Die Gelehrtenrepublik. Kurzroman aus den Roßbreiten. steht und in wiefern es anregende Quelle oder Vorlage gewesen sein kann.