Atem, Stimme und Sprache aus der Sicht eines Sprechlehrers

Fachbuch aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Rhetorik / Phonetik / Sprechwissenschaft, , Sprache: Deutsch, Abstract: EINLEITUNG Allen Lebewesen mit Stimme ist es eigen, Seelenzustände durch Laute zu äußern. Wir kennen aus der Tierwelt die Lock- und Balzrufe der Vögel, das Hungergebrüll der Löwen oder das ängstliche Aufkreischen einer Stimme infolge von Gefahr oder Schmerz. Lautäußerungen dieser Art werden bei Tier und Mensch durch Reize ausgelöst und über Nervenbahnen zum Phonationsstrom weitergeleitet. Die menschliche Stimme ist an bestimmte von der Natur vorgegebene Eigenschaften des Organismus gebunden. Diese sind nicht veränderbar, aber 'veredelbar'. Die Größe der Lunge, die Länge und Stärke der Stimmbänder, die Beschaffenheit der Resonanzräume sind fixe Größen, die auch durch viel Fleiß nicht verändert werden können. Die Muskulatur aber die, die Hauptorgane der Sprach- und Lautgestaltung umgibt und funktionstätig macht, kann durch ezieltes Üben angeregt werden. Ein Ton ist zunächst stimmlos, erst durch die Schwingungselemente der Resonanzräume erhält er seinen spezifischen Klang. Die Tonhöhe hängt von der Länge und Spannung der Stimmbänder und somit von der Anzahl der Schwingungen (Frequenz) ab. Die Lautstärke ist vom Luftvolumen abhängig, das durch die Hilfe der Atmungsmuskulatur gesteuert wird und die entsprechende Schwingungsweite (Amplitude) in den Stimmbändern hervorruft. Die Klangfarbe (Timbre) entsteht aus der Form der Schwingung und aus der individuellen Nutzung der Resonanzräume, wobei der aus der Stimmbandschwingung entstehende Primärton entsprechend abgewandelt und verstärkt wird.

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