Auf dem Weg zur Kunstuniversität: das Kunsthochschul-Organisationsgesetz von 1970

Die rechtliche Gleichstellung von Kunst und Wissenschaft war neben der Einbindung der Studierenden und des akademischen Mittelbaus in Entscheidungsprozesse die wichtigste Auswirkung des Kunsthochschul- Organisationsgesetzes (KHOG) von 1970 auf die ehemaligen Musik- und Kunstakademien in Österreich. Die Archivleiter*innen der Universitäten für Musik und darstellende Kunst in Graz, Salzburg und Wien sowie der Universität für angewandte Kunst Wien nahmen das 50-Jahr-Jubiläum der Implementierung des KHOG zum Anlass, den Anfängen von Selbstbestimmung, Mitsprache und Gleichstellung in ihren Institutionen nachzuforschen - allesamt brisante Themen, die auch aktuell wieder an den Universitäten diskutiert werden. Neben Originaldokumenten tragen Stimmen von Zeitzeug*innen zur Lebendigkeit der historischen Blickwinkel bei. Die vielfältigen Beiträge spannen einen Bogen von den Ursprüngen und Entwicklungen der Konservatorien im 19. und 20. Jahrhundert über den Entstehungsprozess und die Herausforderungen der neuen Strukturen an den einzelnen Hochschulen bis zu den Auswirkungen, Entwicklungen und Perspektiven, die diese mit sich brachten und auch heute noch bringen.

Susanne Prucher:Studium der Kommunikationswissenschaften in Verbindung mit Kunstgeschichte sowie Rechtswissenschaften. Seit 1998 an der Universität Mozarteum tätig. Als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit verantwortete sie zahlreiche Publikationen, das Corporate Design und die Website der Universität Mozarteum. Seit 2012 baute sie als Leiterin der Abteilung für Dokumentation den Kunst-ARCHIV-Raum auf, der als öffentlich zugängliches Archiv gegenwärtige und historische Aktivitäten der Universität Mozarteum dokumentiert und Lehre, Erschließung der Künste und Forschung initiativ unterstützt. Neben der jährlichen Herausgabe des Almanachs, der als eine der wichtigsten Quellen der Universitätsgeschichte seit der Gründung des Mozarteums die Aktivitäten, Daten und Fakten im jeweiligen Studienjahr dokumentiert, ist sie Herausgeberin und Autorin verschiedener Publikationen unter anderem im Rahmen der Schriftenreihe 'Veröffentlichungen zur Geschichte der Universität' und fungiert als Initiatorin und Kuratorin zu Ausstellungen zur Geschichte der Universität Mozarteum. Silvia Herkt ist die Leiterin des Universitätsarchivs und stellvertretende Leiterin der Forschungseinrichtung Kunstsammlung und Archiv. Masterabschluss in Public Management/Bereich Wissensmanagement. Seit 1981 Mitarbeiterin im Archiv der heutigen Universität für angewandte Kunst Wien. Beteiligung an zahlreichen Ausstellungen und Publikationen von Kunstsammlung und Archiv. Registrarin der Kunst- und Designsammlung sowie logistische Leitung der Kunstdepots. Das Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien ist als Teil von Kunstsammlung und Archiv dem Bereich Lehre, Kunstentwicklung und Forschung zugeordnet. Susanne Kogler: Studien der Klassischen Philologie, Musikwissenschaft und der Musikpädagogik. Promotion 2001 zu 'Am Ende, wortlos, die Musik. Sprache und Sprachlichkeit im zeitgenössischen Musikschaffen' (Wien: Universal Edition, 2003); Habilitation 2012 zu 'Adorno versus Lyotard: moderne und postmoderne Ästhetik' (Freiburg: Alber, 2014). 1996-2006 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Musikästhetik der Kunstuniversität Graz, 2005-2009 Forschungs- und Lehraufenthalte in den USA und Frankreich. 2010-2011 stellvertretende Leiterin des Zentrums für Genderforschung, 2012-2020 Leiterin des Universitätsarchivs der Grazer Kunstuniversität. Gastprofessorin u. a. an der New York City University, der Université Paris 8 und der Universität Ljubljana. Seit 2020 Universitätsprofessorin und Leiterin des Instituts für Musikwissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz. Severin Matiasovits: Studium der Geschichte und Doktorat an der Universität Wien, Ausbildung am Institut für Österreichische Geschichtsforschung. Tätigkeit in zahlreichen Archiven und geschichtswissenschaftlichen Projekten. Ab 2016 Projektmitarbeiter an der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, seit 2017 Mitarbeiter im Archiv der mdw, seit 2020 Leiter des Archivs. Erwin Strouhal ist seit 1994 als Archivar an der mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien tätig. Seither Mitarbeit an Publikationen, Ausstellungen und Projekten des Archivs und des Instituts für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung.