Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Viele Jahrzehnte wurde die »Suche« nur als ein Sittengemälde der Belle Époque gelesen, als ein Schlüsselroman der frivolen Pariser Oberschicht um 1900. Dabei geht es jedoch um Tieferliegendes: um die unaufhebbare Einbindung des Individuums in die Gesellschaft und seine Abhängigkeit von deren Entwicklung. Proust fängt sie ein, die leisen Erschütterungen und Einflüsse auf der Ebene des Unter- oder Unbewussten - und die Übersetzung von Bernd-Jürgen Fischer macht das im Deutschen auf besondere Weise erfahrbar. Seine zeitgemäße Übersetzung berücksichtigt, dass Proust auch über das Wirken der Zeit auf die Sprache nachdenkt.