Auf nach Damaskus!

Endlich raus aus diesem Leben. Endlich raus aus der Versklavung. Endlich raus aus diesem Leben, das ich selbst nicht haben will. Innehalten! Ein fremdgewordenes Wort. Innehalten. Eine Minute überlegen. Über das eigene Handeln nachdenken. Was habe ich mir dabei gedacht, als ich so gedankenlos in diesen Bus einstieg?.... Der Fahrer sagt laut von seinem Platz aus, so dass es jeder im Bus hören kann: Wenn Gewohnheit für Sie ein Wert ist, dann sollten Sie sich jetzt Sorgen machen. Denn der Karren ist festgefahren. Wenn Humanität für Sie ein Wert ist, dann sollten Sie diesen Moment des Lebens nutzen, um über Ihr eigenes Leben nachzudenken. Raus kommt niemand! Ich schaue aus dem Fenster und entdeckte Geschmiere an der Felswand. Nein, kein Geschmiere, es ist nur schwer zu lesen. Die schroffe Felswand macht es schwierig. Aber es weckt meine Neugierde. Von meinem Standpunkt kann ich nicht alles lesen. Ich bahne mir einen Weg durch die Menschen im Bus. Immer wieder hin und zurück und entziffere die Schrift: Wir sind entsetzt, aber ruhen uns weiter aus. Wir verachten den Krieg, und verdienen doch an jedem Schuss. Wir verachten die Sklaverei, und beuten doch die Menschen aus. Wir sind auf unsere Freiheit bedacht, und grenzen doch so viele aus. Wir verachteten den Hunger, und jede fünf Sekunden stirbt ein Kind unter zehn Jahren an Hunger. Was hat sich der Schreiber nur dabei gedacht? Hier in diesem Tunnel so etwas an die Wand zu schreiben!

Peter Schlickeiser, (Jg. 1972) studierte nach seiner Schlosserlehre Theologie, Philosophie und Christliche Archäologie. Er lebt und arbeitet als Seelsorger in der Schweiz.

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