Aufbruch?! Weg ins neue Leben = weg vom alten Leben? Bibeldidaktischer Unterrichtsentwurf zu Lk 15,11-32 (Klasse 7/8, Gymnasium)

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Den Einstieg in diesen Unterrichtsentwurf bildet die Analyse des didaktischen Bedingungsfeldes. Diese legt gemeinsam mit der daran anschließenden Exegese von Lk 15,11-32 im Rahmen der Sachanalyse den Grundstein für die Planung der gesamten Unterrichtseinheit, die unter dem Titel 'Aufbruch?! Weg ins neue Leben = weg vom alten Leben?' steht. In der darauffolgenden Didaktischen Analyse wird darauf aufbauend das Konzept für die Unterrichtseinheit inhaltlich entwickelt und seine methodische Umsetzung im Rahmen der Methodischen Überlegungen geplant. Zum Abschluss erfolgt in der Verlaufsplanung eine Skizze der ersten drei Unterrichtsstunden sowie exemplarisch eine ausführlichere tabellarische Darstellung der vierten und zugleich letzten Stunde der vorgestellten Unterrichtseinheit. Die hierbei eingesetzten Materialien finden sich im Anhang. Die Bibelarbeit hat gerade bei den 12-14jährigen Jugendlichen keinen leichten Stand. Die Jugendlichen sind auf die Entdeckung ihrer eigenen Lebenswelt fixiert und interessieren sich nur für Themen und Sachen, die sich direkt und erkennbar als nützlich in ihrem Alltag erweisen. Sie wollen ihre eigenen Erfahrungen machen, anstatt vorgekautes Fachwissen in sich hineinzustopfen. Gerade der Religionsunterricht vertut eine große Chance, wenn er nur Begriffe zur Deutung fremder Erfahrungen lehrt, statt eigene Erfahrungen anzuregen. In der Bibel als zentralem Medium für den christlichen Glauben wird tatsächlich jedoch völlig anders vom Glauben geredet: Sie will den Menschen die Augen öffnen, dass sie selbst neu zu sehen lernen; das ist das Herzstück der Biblischen Didaktik. Der Bibelarbeit soll im Religionsunterricht eine zentrale Rolle zukommen. Meine Schüler sollen die Bibel als offen für eigene Interpretation, als lebendiges Buch, in dem es kräftig menschelt, und als (zeitlos) aktuell erleben können. Sie sollen 'Gott' möglichst vorbehaltlos offen und ohne ein fixes Gottesbild vorgesetzt zu bekommen begegnen können. Das gilt auch für das Jesusbild. Gerade Jesu Gleichnisse sind in diesem Zusammenhang wichtig, denn hierin teilt Jesus keine allgemeinen Wahrheiten oder philosophischen Erkenntnisse, sondern sich selbst mit und er erzählt davon, was sein Leben prägt und bestimmt. Im Mittelpunkt des vorliegenden Unterrichtsentwurfes steht daher ein für Jesu Botschaft zentrales Gleichnis: Lk 15,11-32, das üblicherweise als 'Gleichnis vom verlorenen Sohn' oder als 'Gleichnis vom barmherzigen Vater' bezeichnet wird.