Aufholjagd der Frauen in der Bildung - auch im Erwerbsleben? Veränderungen seit 1980

Die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen hat innerhalb der letzten Jahrzehnte mehr und mehr an Bedeutung gewonnen. Schon im Artikel 3 Abs. 2 des Grundgesetzes, das am 23.05.1949 ausgefertigt wurde, ist festgehalten: 'Frauen und Männer sind gleichberechtigt' (Deutscher Bundestag, 2010). Im Oktober 1994 gab es eine Ergänzung dieses Artikels, in der es heißt: 'Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin' (ebenda). Die gesetzliche Grundlage war damit geschaffen. Die Umsetzung hingegen benötigt Zeit und es sind 'unterschiedliche Geschwindigkeiten bei der Egalisierung der Lebensbedingungen von Frauen und Männern zu beobachten, je nachdem welche Lebensbereiche und welche Gruppen von Frauen und Männern man betrachtet' (Cornelißen, 2005). Eingebettet in diesen Gleichstellungsdiskurs beschreibt die vorliegende Studie die Veränderungen in den beiden Lebensbereichen Bildung und Erwerbstätigkeit der Frauen. Die Darstellungen umfassen teils die Entwicklungen der Daten von Frauen für sich, teils erfolgen sie in Relation zu den Männern. Die Angaben beruhen größtenteils auf von der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhobenen Daten und auf Auswertungen statistischer Erhebungen des Statistischen Bundesamtes (StBA), oftmals in Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend oder der Bundeszentrale für Politische Bildung. Der untersuchte Zeitraum erstreckt sich von 1980 bis 2009 oder 2010 - je nach Datenlage. Genaue Aussagen speziell für Mädchen und jungen Frauen können an vielen Stellen nicht getroffen werden, da keine unterschiedlichen Altersgruppen erfasst wurden. In der vorliegenden Untersuchung wird zunächst die Entwicklung des Bildungsstandes der gesamten deutschen Bevölkerung beschrieben, um einen Vergleichsrahmen für die im Anschluss daran dargestellten quantitativen sowie qualitativen Veränderungen im Bildungsverhalten von Mädchen und jungen Frauen an allgemeinbildenden Schulen, bei der beruflichen Erstausbildung und an Hochschulen zu schaffen. Der zweite Teil der vorliegenden Studie beschäftigt sich mit dem veränderten Erwerbsverhalten von Frauen und beschreibt die Begriffe sowie die quantitative Entwicklung der Erwerbspersonen, Erwerbstätigen, Erwerbslosen und der Arbeitslosen. Anschließend werden die Veränderungen im [...]

Julia Winkler wurde 1990 in Crivitz (Mecklenburg-Vorpommern) geboren. Direkt nach dem Abitur nahm sie ein Studium der Wirtschaftspsychologie an der Leuphana Universität Lüneburg auf, das sie 2012 erfolgreich mit dem Bachelor of Science abschloss. Bereits während des Studiums sammelte Julia Winkler umfangreiche Erfahrungen in Personalabteilungen mittelständischer und großer Unternehmen. In diesem Zusammenhang befasste sie sich mit dem Gleichstellungsdiskurs sowie dem Thema Gender Diversity. Heute wohnt sie in Berlin und strebt eine Karriere im Personalbereich an.