Aufstand des Volkes, Affirmation der Monarchie - Die ideologische Perspektive von Fuente Ovejuna

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 2,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Spanisches Barocktheater, Sprache: Deutsch, Abstract: Lope de Vega war einer der bedeutendsten Literaten des Siglo de Oro. Mit seinem Werk Fuente Ovejuna hat er noch lange nach seiner Lebenszeit für Furore in ganz Europa gesorgt. Nach der Theatertheorie von Aristoteles Ort-Zeit-Handlung 1 grenzt Lope in seinem Stück verschiedene Darstellungsebenen klar ab: Monarchen, Adel und das Volk bewegen sich in den ihnen gegebenen Lokalitäten. Wir haben es hier mit einem Ehrendrama zu tun, in dem sich die Tragödie mit Elementen der Komödie vermischt. 2 Die komödialen Elemente sollen jedoch in dieser Arbeit nicht behandelt werden. Lope arbeitet mit dem Dreischritt - der erzählerische Aufbau gliedert sich in drei Bereiche: der bestehenden Ordnung, dem Bruch der Ordnung und der Wiederherstellung der Ordnung. 3 In ideologischer Hinsicht sollen in Fuente Ovejuna auf Basis dieser Erzählstruktur Beobachtungen über die Aussage des Stückes gemacht werden. In dem Stück kann man deutlich zwei zentrale Themen erkennen: das der Liebe und das der Freiheit. In dieser Arbeit wird das weitläufige Thema der Freiheit im Mittelpunkt stehen. Der zentrale Punkt besteht in dem Volksaufstand, in dem sich das Dorf Fuente Ovejuna gegen ihre Obrigkeit stellt und dadurch seine Freiheit erhält. Es scheint widersinnig, daß die Bewohner des Dorfes sich einerseits gegen einen Unterdrücker auflehnen, sich zugleich aber ihrer oberen Institution verbunden fühlen und deren Legitimation durch ihren Freiheitsdrang zugleich bestärken. Die ideologische Perspektive des Stückes dürfte sich für Lope de Vega als ein zentrales Thema dargestellt haben - es soll in dieser Arbeit nicht versucht werden, Lopes persönliche Intentionen des monarchischen Systems zu analysieren. Vielmehr soll es sich hier um eine Analyse der Verhältnisse seiner im Dramen eingesetzten Figuren untereinander handeln und auch, inwiefern der Leser bzw. Zuschauer diese Verhältnisse als legitimiert ansieht und welche Mittel Lope einsetzt um den Rezipienten die Sicht auf die 'richtige' Seite zu ermöglichen. Im Zentrum stehen hier die drei Fronten und inwiefern sie ihre eigenen Weltanschauungen durchzusetzen versuchen und welchen Grund es hat, daß in seinem Drama der Volksaufstand von Fuente Ovejuna seine Bewohner letztlich zur Freiheit führt. Genauer wird auch betrachtet, inwiefern die Monarchen ihre Position stärken können und welche Rolle dabei das Volk spielt.

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