Augustin und Kierkegaard: Selbstwerdung, Innerlichkeit und Glaube im Zeichen >existenzieller Obdachlosigkeit<.

Augustin und Kierkegaard scheinen auf den ersten Blick wenig gemeinsam zu haben: Auf der einen Seite Augustin, Hauptvertreter der Patristik und im Geiste des Neuplatonismus philosophierend, auf der anderen Seite Kierkegaard, Initialfigur der Existenzphilosophie und scharfer Kritiker philosophischer und theologischer Systementwürfe. Jenseits dieser unterschiedlichen Ausgangspunkte fördert eine vergleichende Analyse jedoch beachtliche Gemeinsamkeiten in den Konzepten Selbstwerdung, Innerlichkeit und Glaube beider Denker zutage. Der Beitrag möchte aufzeigen, wie Augustin im 4. / 5. und Kierkegaard im 19. Jahrhundert ausgehend von persönlichen Erfahrungen existenzieller Obdachlosigkeit und drohenden Sinnverlusts vermittelt über die Kategorie der Innerlichkeit ein Verständnis des christlichen Glaubens entwickeln, das das einzelne Individuum in ein persönliches Gottesverhältnis setzt und seine Selbstwerdung wesentlich anleitet.

Weitere Produkte vom selben Autor