'Aus Dummheit und Feigheit zusammengeschweißt'. Zum Ausnahmezustand bei Walter Benjamin

Bislang ist übersehen worden, dass Walter Benjamin schon 1923 Carl Schmitts Postulat des Ausnahmezustands deutlich zurückgewiesen hat. In einer frühen Fassung des Textes, der später unter dem Titel 'Kaiserpanorama' in dem Band 'Einbahnstraße' veröffentlicht worden ist, denunziert Benjamin die Hoffnung auf den Ausnahmezustand als Ausdruck der Dummheit und Feigheit der deutschen Bürger, die im Interesse einer egoistischen Besitzstandswahrung die Augen vor den politischen Gefahren des Faschismus verschließen. Die ab 1927 einsetzende Marx-Rezeption belegt dann, dass Benjamins eigene Konzeption vom „Ausnahmezustand als Regel“ dem Protest gegen Unterdrückung und Ausbeutung im Kapitalismus verpflichtet ist und mit der Forderung einer revolutionären Herbeiführung des „wirklichen Ausnahmezustands“ eine klare Gegenposition zu Schmitts reaktionärer Rechtstheorie beschreibt.

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Zeitschrift für kritische Theorie / Zeitschrift für kritische Theorie, Heft 36/37 Stefan Gandler, Andreas Greiert, Thomas Jung, Thomas Khurana, Marc Kleine, Christian Lotz, Konstanti

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