Aus dem Leben eines Bastards

Die Autobiografie des Gründers von Checkpoint Charlie »Rockkonzert mit Polizeiaktion«, »Junge Union über unflätige Polittexte der Gruppe Checkpoint Charlie empört« oder »Musik, politische Agitation, Sex und dazu eine zertrümmerte Gitarre« lauteten Überschriften, mit denen die bürgerliche Presse vor der Politrockband Checkpoint Charlie zu warnen versuchte. Ohne Erfolg: Zwischen 1970 und 1982 veröffentlichte die gemeinschaftlich in einer Kommune in der Pfalz lebende Band fünf Alben und absolvierte unzählige Auftritte. Darüber hinaus gründeten Checkpoint Charlie gemeinsam mit Embryo, Ton Steine Scherben und anderen Bands das Label April-Records und den Schneeball-Vertrieb und wurden damit zu Vorreitern der deutschen Independent-Szene. Der Sänger und Schauspieler Uwe von Trotha blickt in seiner Autobiografie als Gründer dieser radikal-anarchistischen Rockgruppe auf die wilden Jahre zurück, auf Provokationen und Gerichtsprozesse, das Leben auf Tour und in der Kommune. Sein Blick reicht zurück bis in seine Kindheit in Nazideutschland, die für ihn den Grundstein gelegt hat, sich später gegen Staat, Militär und Disziplin zu positionieren. »Aus dem Leben eines Bastards« ist ein unterhaltsamer Ritt durch die Gegenkultur der 1970er und 1980er Jahre, eine polemische Abrechnung mit der Politik und dem Kulturverständnis der BRD und das Porträt eines Lebens jenseits bürgerlicher Konventionen.