Aus einer kleinen Stadt

'Es währte lange, ehe die erschrockene Frinda das Vorgefallene in einigem Zusammenhange erfuhr, dann aber sagte sie begütigend: 'Und warum bei dieser Möglichkeit, ihn immer zu sehen, die Furcht, daß es zum letzten Male war? Ich bitte Dich, Julie, nimm den Antrag an, verdirb nicht aus übertriebener Gewissenhaftigkeit Deine ganze Zukunft. Du hast ja zu bestimmen, einzurichten, Alles wie Du willst, und kannst das Verhältniß in einer Art gestalten, daß kein Vernünftiger Arg darin findet.'

Frau von W. war eine um 1837 auftretende deutsche Novellistin. Ihre Anonymität wurde bis heute gewahrt. Bemerkenswert ist sie durch ihre auffällig subtile Kenntnis des Gefühlslebens junger Frauen und Mädchen. Dies gewann ihr Leserinnen. Sie vereint dabei (biedermeierlich formuliert) Zartsinn mit realistischer Beobachtungsgabe und tieflotender Dialogführung. Ihre unprätentiöse Sprache steht auf der guten Bildungshöhe ihrer Zeit, mit Einflüssen der Berliner Romantik. Inhaltlich zeigt sie Milieukenntnis des Offiziers- und Landadels, geografische Kenntnisse etwa von Norddeutschland, Italien und Frankreich und künstlerische, vor allem musikalische Interessen und malerische und landschaftsgärtnerische Kenntnisse.

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