Außen- und Sicherheitspolitik im geteilten Deutschland

»Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg, sondern nur noch Frieden ausgehen«, so fassten Kanzler Helmut Schmidt und SED-Generalsekretär Honecker bei ihrem Treffen am Werbellinsee im Dezember 1981 das Verbindende in den deutsch-deutschen Beziehungen zusammen. Mit Honecker bekannte sich Schmidts Nachfolger Helmut Kohl zu einer deutsch-deutschen »Koalition der Vernunft« in einer Zeit erneut wachsender Spannungen zwischen den beiden Supermächten. Anhand der Deutschlandpolitik im Wandel des Ost-West-Konflikts, des KSZE-Prozesses und unter dem Einfluss des NATO-Doppelbeschlusses wird die deutsch-deutsche Verflechtungsgeschichte von der doppelten Staatsgründung bis zur deutschen Vereinigung am 3. Oktober 1990 nachgezeichnet. Die Öffnung der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989 und damit das nahende Ende der deutschen Teilung kommentierte Willy Brandt mit den Worten: »Jetzt sind wir in einer Situation, in der wieder zusammenwächst, was zusammengehört.« Die deutsche Einheit setzt Konrad Adenauers Grundentscheidung für den Weg nach Westen als zwingende Konsequenz der deutschen Geschichte fort.

Franz-Josef Meiers, PD Dr. phil., geboren 1958, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Münster, Huntingdon (PA, USA) und Durham (NC, USA). Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter u. a. bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik in Bonn/Berlin, am Zentrum für Europäische Integrationsforschung der Universität Bonn und am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg. Zurzeit lehrt er an der Universität Rostock mit dem Schwerpunkt deutsche, europäische und US-amerikanische Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik.

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