Auswirkung von parodontal pathogenen Keimen auf die Karzinogenese. Eine ausführliche Literaturübersicht

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Medizin - Zahnmedizin, Note: 1,3, praxisHochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Literaturrecherche ist es, die Beziehung von den parodontalen Keimen zu der Pathogenese von Karzinomen darzustellen und anhand aktueller Forschungsergebnisse zusammenzufassen. Maligne Tumore stellen weltweit ein Risiko für die Gesundheit und das Überleben dar. Neben umweltbezogenen Risikofaktoren und Prädispositionen scheinen auch parodontalpathogene Keime in der Pathogenese der Karzinome impliziert zu sein. Eine systemische Entzündung im Zusammenhang mit Parodontitis, kann die Ausbreitung von oralen Bakterien und deren Virulenzfaktoren auf andere Teile des Körpers fördern. In der Zahnmedizin, speziell in der Dentalhygiene, ist es durch prophylaktische und parodontale Maßnahmen möglich, die Verschiebung des ökologischen Gleichgewichts hin zur Homöostase zu fördern. Weltweit erkranken jährlich rund 14,1 Millionen Menschen an Krebs. In Deutschland beläuft sich die Zahl der Neuerkrankungen auf ca. 480.000 und belegte mit 223.000 Todesfällen im Jahr 2014 den zweiten Platz in der Rangfolge der häufigsten Todesursachen. Bei mehr als 100 verschiedenen Krebsformen kann fast jedes Organ im menschlichen Körper betroffen sein. Die Veränderungen in den jeweiligen Zellen sind sehr unterschiedlich, komplex und individuell. Neben Risikofaktoren, wie beispielsweise Tabak- und Alkoholkonsum, unausgewogener Ernährung oder UV-Licht, sind auch chronische Erkrankungen als Risikofaktor für einige Krebsarten bekannt. Neuesten Studien zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen parodontal pathogenen Erregern und dem Risiko, an Krebs zu erkranken. Weltweit ist die Parodontitis (PA) eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen. In Deutschland beläuft sich die Zahl der Erkrankten auf ca. 31 Millionen. Die Daten der deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) zeigen zwar einen leichten Rückgang der Parodontitis, dennoch wird Prognosen zufolge der Behandlungsbedarf aufgrund des demografischen Wandels stetig steigen. Die Parodontitis wird als eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates verstanden, welche durch Knochen-, Kollagen- und Attachmentverlust charakterisiert ist. Das zentrale Problem von parodontalen Erkrankungen stellt bis heute der Biofilm mit seiner Zusammensetzung aus verschiedenen Bakterien, die zusammen agieren und sich gegenseitig stabilisieren, dar. Eine Reihe von Forschungsergebnissen stützen die Theorie sogenannter 'krebsassoziierter Biofilme'.