Authentizität!

Authentischsein gilt zu allen Zeiten als erstrebenswert, doch was genau ist damit gemeint? Welche Eigenschaften muss ein Mensch in sich vereinen, um als authentisch wahrgenommen zu werden? Und welche gesellschaftlichen Rahmungen sind dem Streben nach Authentizität förderlich oder hinderlich? Wie 'natürlich' darf, kann oder muss man sein, um als authentisches Individuum zu gelten? Und verstellt sich zwingend, wer sich verwandelt, in Szene setzt, im Alltag oder auf der Bühne Rollen spielt? Der Soziologe Wolfgang Engler verfolgt das Konzept der Authentizität in seiner historischen Entwicklung und kritisiert das zeitgenössische Ideal, in allen Lebenslagen - im Privaten, in der Öffentlichkeit, im Beruf, in der Kunst - ohne Abstriche 'man selber' sein zu wollen. Was dabei letztlich auf dem Spiel steht, sind Spiellust und Spielvermögen des Menschen wie des Schauspielers.

Wolfgang Engler, 1952 in Dresden geboren, ist Dozent für Kultursoziologie und Ästhetik an der Hochschule für Schauspielkunst 'Ernst Busch', die er als Rektor leitet. Wolfgang Engler publizierte zahlreiche Studien über Lebensformen in Ost und West, Analysen über den Wandel des Politischen und der Öffentlichkeit sowie Untersuchungen zur Geschichte und zu den Perspektiven der modernen Lohnarbeitsgesellschaft.

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